Wolkenbruch und Sonnenschein auf dem Molzberg

Die weibliche Fraktion mit Molzberg-Shirt

Nur halb so viele Athleten wie vor Jahresfrist, schlechtes Wetter am ersten Wettkampftag. Dennoch wurde das Betzdorfer Mehrkampfmeeting wieder seinem guten Ruf gerecht. Es gab - besonders aus der Sicht der LG Sieg-Athleten - zahlreiche gute Ergebnisse zu vermelden.


Regen war für den ganzen Samstag angesagt. Aber die letzten Vorbereitungen konnten bei trockenen, wenn auch kühlen Bedingungen verrichtet werden. Dann zog sich der Himmel bedrohlich zu und unmittelbar vor dem Startschuss zu den ersten Hürdenläufen prasselte der Regen wie aus Kübeln herunter. Die Laufbahn stand innerhalb von wenigen Minuten unter Wasser, und das Sportfest stand bereits kurz vor der Absage. Als der Regen dann nachließ, konnte mit knapp halbstündiger Verspätung doch noch das Rennen gestartet werden. Und beim Hürdenlauf kamen auch alle durch, zwar nicht mit optimalen Zeiten, aber immerhin ohne Sturzereignisse. Am ganzen Tag herrschte Nieselregen, immer wieder kam es zu stärkeren Schauern, und trotzdem gelang es, auch die zweite Problemdisziplin, den Hochsprung, in ordentlichem Rahmen über die Bühne zu bringen. Die tapferen Sportler zogen sich immer nur dann kurz zurück, wenn der Regen unerträglich wurde. Beim Stabhochsprung der U16-Jungen, der auf den ersten Tag vorverlegt worden war, hatte der Veranstalter dann aber doch ein Einsehen. Zu groß die Verletzungsgefahr. Diese Disziplin wurde am Folgetag mit den älteren Jugendlichen und den Männern gemeinsam ausgetragen. Der Sonntag wurde dann richtig sonnig und entschädigte alle Beteiligten für die Vortagsstrapazen.

 

Und dennoch: Insgesamt waren die Leistungen durchaus stimmig. Von den dreißig angetretenen Athleten (letztes Jahr: 63) waren es diesmal nur acht von der LG Sieg. Jonas Mockenhaupt, der eigentlich jedes Jahr seine universellen Fähigkeiten überprüft, kam im Zehnkampf auf 5550 Punkte, das waren noch ein paar Punkte mehr als 2016. Im Speerwurf verbesserte er sich auf 39,17 m, auch im Hochsprung (1,74 m) und im Stabhochsprung (3,40 m) lag er nur unwesentlich unter seinen Bestleistungen. Bei den Frauen war Theresa Schmitt die einzige Athletin im Wettbewerb und kam auf gute 3426 Punkte, sie war begleitet von Anna-Lena Mockenhaupt, die als U20-Athletin dieselben Disziplinen zu verrichten hatte. Anna-Lena konnte mit 3296 Punkten ebenfalls sehr zufrieden sein, sie steigerte sich um fast 500 Punkte. Besonders gut schnitten beide über 800 m ab. Steigerungen gab es auch in den Wurfdisziplinen, wo aber andere Athleten den Ton angeben. Zum Beispiel Nele Schneider: Die U18-Athletin holte mit 4160 Punkten nicht ganz unerwartet die höchste Gesamtpunktzahl der Siebenkämpferinnen und steigerte sich beim Speerwurf auf ungeahnte 40,44 Meter, womit sie in der Ewigen LG Sieg-Bestenliste der U18 den dritten Platz belegt. Ihr gelangen weitere PB über 100 m und 100 m Hürden. Enttäuschend verlief für sie der Kugelstoß, womit sie sich eine Verbesserung ihrer Siebenkampfleistung von 4184 Punkten verspielte. Dennoch ein rundum gelungener Wettkampf zum Saisonabschluss.

 

Der U20-Athlet Oliver Weber absolvierte erstmals einen kompletten Zehnkampf und war selbst überrascht, dass er die niemals geübten Disziplinen 110 m Hürden (19,18 s) und Stabhochsprung (2,30 m) recht schadlos überstand. Am Ende wurde die Mühe mit 4954 Punkten belohnt. Verbesserungen gelangen ihm auch über 100 m, im Weitsprung und über 1500 m. Im Neunkampf der U16 trat aus dem Jungentrio diesmal nur Fabrizio Mühlon an. Er verbesserte sich im Kugelstoß (9,99 m) und im 1000 m-Lauf (3:23,15 min) deutlich, erreichte aber nicht die Gesamtpunktzahl von der Rheinlandmeisterschaft in Bad Neuenahr.

 

Zu guter Letzt seien die jüngsten Athletinnen der LG Sieg erwähnt. Maggy Muhl und die dreizehnjährige hochstartende Lara Heinemann waren bei der W14 dabei. Lara konnte mit 2920 Punkten bei ihrer Premiere zufrieden sein, Bestleistungen gab es für sie über 100 und 800 m. Für Maggy lief es zunächst gut und ausgeglichen, aber drei ungültige Versuche beim Speerwurf brachten ihr eine Nullnummer ein, sodass sie die avisierte 3000er-Marke deutlich verfehlte. Letztlich gelang ihr nur ein Bestwert über die 80 m Hürden.

 

Von den externen Athleten gibt es auch Gutes zu berichten: Den besten Zehnkampfwert holte Florian Hanz (U18, LG Dornburg) mit 5655. Aaron Strupp (U20, TG Konz) kam auf 5513 Punkte. Die 15-jährige Franziska Kaufmann vom LAC Erdgas Chemnitz, Dritte der DM Block Lauf, erreichte 3722 Punkte und könnte sich damit in der DLV-Bestenliste der W15 unter den Top 20 platzieren. Besonders erfolgreich war sie im Kugelstoß (12,67 m). Für den TV Herkenrath gab es in dieser Altersklasse auch ein Mannschaftsergebnis: Die drei Besten holten zusammen 8416 Punkte. (gb)