Mira Schlosser
Die Kampfgerichte sind (hoffentlich) vollzählig, das Wettkampfbüro steht, die Athleten machen für die Rheinlandmeisterschaft der Männer, Frauen und U18 einen gut gerüsteten Eindruck: Das erste von zwei Großereignissen (LVR: "Topveranstaltungen"), die die LG Sieg in diesem Jahr austrägt, wird mit der Hilfe aller aktiven Stammvereine und nur vergleichsweise geringer Unterstützung aus dem LVR auf der Leichtathletikanlage in Hamm ausgetragen.
Die Wettkampforganisation ist gut vorbereitet, schließlich trägt der Kreis Altenkirchen nicht zum ersten Mal eine große Verbandsmeisterschaft aus. Aber es ist doch etwas anders als in den Vorjahren: Die Wettkampfsoftware ist ganz neu, sie ist nicht kompatibel mit den älteren Versionen, und die Einarbeitungszeit war recht kurz. Gut, dass die LG Sieg früh mit Tests auf Wettkampfebene begonnen und entsprechende Erfahrungen gesammelt hat. Die zeitnahe Übertragung der Ergebnisse ins Internet ist noch längst keine Selbstverständlichkeit in unserer Sportart, nicht einmal bei vielen Deutschen Meisterschaften, und vereinzelt soll bei uns sogar ein Live-Ergebnisticker in ausgewählten technischen Disziplinen zum Einsatz kommen. Ob es funktioniert, werden wir ja sehen - die notwendige Software ist derzeit noch eine Betaversion. Dagegen ist die vor drei Jahren im Wissener Stadion erstmals praktizierte elektronische Distanzmessung bei Langwürfen schon fast ein alter Hut; dennoch müssen all diese technischen Innovationen erst einmal erfolgreich bewältigt sein, bevor wir uns vielleicht an die Brust klopfen können und sagen: Das zweite Großereignis kann kommen. Es wird die Rheinland-Pfalz-Meisterschaft für U20 und U16 am 16. Juni an gleicher Stätte mit etwa den gleichen Abläufen sein. Somit trägt die LG Sieg in diesem Jahr zwei der drei LVR-Topmeisterschaften aus.
Nicht ganz unerwartet stellt die LG Sieg die meisten Teilnehmer mit 31 Athleten, die für 67 Einzeleinsätze gemeldet sind. Sicher wird der eine oder andere davon ausgelassen werden, dennoch erscheint sicher, dass dem hier schreibenden Statistiker am Abend wieder schwindlig vor lauter Zahlen sein wird. Die meisten unserer Athleten sind zudem für eine der Sprintstaffeln notiert.
Es gibt zahlreiche Anwärter auf Verbandstitel, zumal viele Disziplinen in ihrer jeweiligen Altersklasse ziemlich dünn besetzt sind. Gute Titelchancen auch in stärker besetzten Disziplinen werden den Damen über 100 und 200 Meter eingeräumt, und auch die Herren scheinen dort nicht ganz aussichtslos. Zudem sind die letztjährigen Rheinlandmeister Jonas Mockenhaupt, Lucas Schuhen und Lea Lemke immer für einen Titel gut. Und dann werden wir vielleicht noch die eine oder andere Überraschung erleben. Zudem gibt es traditionell bei den Staffeln etwas zu holen. Geschenkt bekommt aber keiner etwas: Meldelisten mit nur einem Teilnehmer gibt es nicht. (gb)
Bild: Mira Schlosser ist im Hochsprung der U18 nicht ganz ohne Titelchancen, muss sich aber auf starke Gegnerinnen einstellen - unter anderem auch aus den eigenen Reihen.