Jonas Mockenhaupt und Michelle Schneider verlassen die LG Sieg

 

Einen bitteren Verlust wird die LG Sieg im nächsten Jahr zu verkraften haben. Die Leistungsträger Jonas Mockenhaupt und Michelle Schneider werden zum neuen Jahr die LG Sieg verlassen und sich dem LAZ Puma Rhein-Sieg anschließen, das in Siegburg beheimatet ist.

 

 


Schon seit einiger Zeit haben die beiden Athleten ihren Lebensmittelpunkt nicht mehr im Kreis Altenkirchen. Studium, Arbeits- und Wohnsituation sind seit zwei Jahren in Siegburg und Köln angesiedelt. Da fiel es immer schwerer, Trainingstermine in Betzdorf oder Herdorf wahrzunehmen und auch verlässliche Partner in den LG Sieg-Staffeln zu sein. Obwohl meist allein trainierend (und das trägt nicht immer zur wahren Motivation bei), haben sie es dennoch immer geschafft, bei Sportfesten und Meisterschaften eine gute Figur abzugeben, wenngleich manchmal auch mit kleinen Abstrichen. Jetzt musste nach eigener Aussage die Reißleine gezogen werden: "Die letzten 2 Jahre haben wir meistens zu zweit oder allein trainiert, wobei aber nach und nach die Motivation dazu immer mehr nachgelassen hat und wir gemerkt haben, dass wir daran etwas ändern müssen, um weiterhin den Spaß an der Leichtathletik zu erhalten. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, mit der Trainingsgruppe in Siegburg zu trainieren und auch für Siegburg zu starten", formulierten es Mockenhaupt und Schneider in einer gemeinsamen Erklärung. Dennoch sei diese Entscheidung nicht in Stein gemeißelt und eine mögliche Rückkehr wurde bereits in Aussicht gestellt.

 

Wie auch immer es sich entwickelt: Für die LG Sieg brechen jetzt erst einmal schwerere Zeiten an, zumal die bedeutenden Abgänge bereits in den vergangenen Jahren zahlreicher waren als die Zugänge. Da können wir von großem Glück sprechen, dass die Nachwuchsarbeit tadellos funktioniert und wir weiterhin aus den Jugendreservoirs reichlich schöpfen können.

 

Jonas Mockenhaupt (Jahrgang 1994, DJK Betzdorf) taucht seit 2005 in den Ergebnislisten der LG Sieg auf. In den ersten Jahren war er nicht unbedingt in der Riege der Allerbesten zu finden, schließlich war er als Schüler in seiner Altersklasse immer der Allerjüngste. Im Laufe der Jahre wurde er aber ein verlässlicher Jugendmehrkämpfer, bevor er sich mehr auf die Stadionrunde konzentrierte. Seine ersten Rheinland-Einzel- und Staffeltitel holte er im Jahr 2011 und war von da an auf Rheinland- und Rheinland-Pfalztitel über diese Strecke abonniert. Zahlreiche Podiums-Platzierungen bei West- und Süddeutschen Meisterschaften, ein vierter Platz bei der Junioren-DM 2013 und ein umjubelter Sieg bei der Deutschen Hochschulmeisterschaft in der Halle 2017, die Liste der Erfolge ist schier unerschöpflich. Mit einer Zeit von 47,87 Sekunden über die 400 Meter steht er in der Ewigen LGS-Bestenliste auf Rang 4. Nebenher betreibt er aber immer noch fast alle anderen Disziplinen der Leichtathletik. So hat er fast jedes Jahr einen Zehnkampf oder wenigstens einen Fünfkampf absolviert und taucht auch in der Hammerwurfbestenliste auf.

 

Michelle Schneider (Jahrgang 1993, TV Daaden) ist seit 2007 in der LG Sieg registriert. Bereits 2008 kam Michelle zu ersten Meisterehren im LVR. In der eigenen Jahrgangsklasse der Schülerinnen A war kein Platz mehr frei in der Staffel der von ihr favorisierten 800m-Strecke, so startete sie kurzerhand in der Weiblichen Jugend B und errang einen nicht erwarteten Staffeltitel. Das setzte sich im Jahre 2009 fort, allerdings gab sie damals schon in der Mittelstrecke den Ton an, bevor sie sich mehr auf die kürzeren Strecken verlegte. Trotz starker Konkurrenz konnte Michelle sich immer behaupten und legte auch nach der Jugendära immer noch an Leistung zu, nicht ganz gewöhnlich in einer Zeit, in der die meisten Athletinnen im zarten Alter von 16 oder 17 Jahren bereits ihren Zenit erreicht haben und sich dann anderen Dingen als der Leichtathletik zuwenden. In diesem Jahr hat Michelle erstmals das Doppel über 100 und 200 Meter bei der Rheinlandmeisterschaft der Frauen geschafft und konnte in beiden Disziplinen auch ihre persönliche Bestleistung steigern. Bei der diesjährigen Deutschen Meisterschaft holte sie sich in der 4x100m-Staffel den Kreisrekord mit einer Zeit von 47,05 Sekunden. So ganz nebenher gelangen ihr auch sehr gute Werte im Weit- und Dreisprung (in letzterem hält sie seit 2016 den Kreisrekord, den sie dieses Jahr selbst noch einmal verbessert hat).

 

Für ihre zahlreichen Erfolge, das immer mannschaftsdienliche Verhalten und die langjährige Treue zur LG Sieg danken der Vorstand und alle Übungsleiter den beiden Ausnahmesportlern und wünschen ihnen persönlich und beruflich alles Gute sowie eine erfolgreiche Fortsetzung ihrer bisher schon so erfolgreichen Karrieren. (gb)