Kleiner Werfertag in Wissen, weitere Wettkämpfe am Wochenende

 Julius Kölbach

Nachdem der VfB Wissen seinen Werfertag in stark reduzierter Form reaktiviert hatte, konnten am Wochenende sich insbesondere die Läufer in Szene setzen und sogar einen (kleinen) Rheinlandmeister-Titel durch Julius Kölbach sowie eine DM-Qualinorm (Franz Josef Schmidt) erzielen.


In der Wochenmitte wurde kurzerhand eine Trainingseinheit zum Mini-Wettkampf umfunktioniert. Mit der familiären Atmosphäre, dem geringen Vorbereitungs- und Personalaufwand und der schnellen Durchführung haben solche kleinen Sportfeste immer ihren eigenen Charme, auch wenn die Veranstaltung eine Handvoll mehr Sportler vertragen hätte. Neben den Athleten des VfB waren einige aus Betzdorf und Hamm dabei, weitere Gäste aus Hachenburg und Koblenz mussten ihre Zusage kurzfristig zurückziehen. Den weitesten Wurf des Tages erzielte Oliver Weber. Der mittlerweile in die Männerklasse aufgestiegene, nur noch selten aktive Athlet kam ohne Training mit 48,03 m knapp an seine Bestleistung von 50,09 m aus dem Jahr 2016 heran. Auch die ehemaligen Speerwurf-Asse Franziska Arndt und Katharina Weller waren dabei. Ihre Leistungen bewegten sich um 30 Meter – es wird hoffentlich nicht ihr letzter Auftritt in diesem Jahr sein. Franz Josef Schmidt, ehemaliger Mehrkämpfer und seit Jahrzehnten fleißiger Medaillensammler auf der Mittel- und Langstrecke für den Laufzwang Wippetal, versuchte sich nach seiner Rückkehr zur LG Sieg ebenfalls mal wieder im Speerwurf und kam auf ordentliche 27,26 Meter, für die Altersklasse M70 aller Ehren wert. Weitere erwähnenswerte persönliche Bestleistungen gab es für Margerita Muhl, Daniel Hehn, Johan Höch, Julius Hehn und Leni Körner.

 

Am Wochenende wurden dann die großen Sportfeste besucht. In Niederselters stellte Britta Kebschull mit der Kugel und dem Diskus neue Saisonbestleistungen auf. Eine Premiere hatte Luzia Schwan als Hammerwerferin; sie kam auf Anhieb auf solide 24,81 mit dem 2kg-Gerät. Im Kugelstoß konnte sie sich deutlich verbessern. Neue Bestwerte gab es im Kugelstoßen und Diskuswurf auch für Anna Kölbach. Deren Bruder Johannes verbesserte nochmals seinen vor wenigen Tagen aufgestellten neuen Kreisrekord mit dem Diskus um einige Zentimeter (45,42 m).

 

In Kreuztal beschränkten sich unsere Athleten auf den Sprint, zusätzlich Lea Jung auf den Weitsprung (4,89 m SB). Neue Saisonleistungen lieferten Michael Pees (200 m), Benjamin Neef und Simon Wardein (100 m). Gemeinsam mit Elias Schmitt liefen die drei eine gute Staffel und kamen auf 44,52 s.

 

In Diez gab es neben diversen Mittel- und Langstrecken auch eine Rheinlandmeisterschaft für die Hindernisse. Hier war Julius Kölbach aktiv. Mit seinem ersten Versuch setzte er sich gegen die kleine Konkurrenz von einem Athleten durch und gewann über die 2000m-Distanz der U18 in noch ausbaufähigen 7:13,93 Minuten nach 2019 (300m Hürden) seinen zweiten Verbandstitel. Sehr gute Zeiten wurden über 800 Meter (Leonard Linz, Leni Wisiorek, Leyla Cadi, Nele Walkenbach, Mathilda Schneider) 1500 Meter (Franz Josef Schmidt, DM-Qualinorm mit 5:51,72 min) und besonders 3000 Meter durch Max Kober erzielt, der als 13-Jähriger in der U20 hochstartete und auf 10:51,75 Minuten kam.

 

In den Sommerferien wird das Wettkampfangebot eher reduziert sein. Danach ist nach derzeitigem Stand mit einer Flut von Meisterschaftsveranstaltungen insbesondere auf Rheinland-Ebene zu rechnen. Das vorgesehene Herdorfer Sportfest wird wohl dieser Terminenge zum Opfer fallen müssen. Vielleicht wird aber kurzfristig noch das eine oder andere kleine Meeting nach Wissener Vorbild auf die Beine gestellt. Dass das gut funktionieren kann, hatten ja in den beiden letzten Jahren auch schon die DJK Betzdorf und die DJK Herdorf mehrfach bewiesen. (gb)

 

Bild: Julius Kölbach am Wassergraben. Ein mittlerweile selten gesehenes Bild im LG-Sieg-Trikot, nachdem Verena Dreier noch in den frühen 2000er Jahren die Hindernis-Szene der Frauen dominiert hatte.

 

Bericht auf der Seite des VfB Wissen