Daniel Hehn überzeugt auf beiden Hürdenstrecken

 

Als einziger LG-Sieg-Athlet startete Daniel Hehn in diesem Jahr bei einer Deutschen Jugendmeisterschaft – und überraschte mit fulminanten Ergebnissen auf den Hürdenstrecken. Den Einzug in eines der A-Finals verpasste er jedoch ausgesprochen unglücklich.


Das war schon eine Riesenfreude: Daniel Hehn, der U16-Hürdensprinter der DJK Betzdorf, qualifizierte sich in den Monaten Mai und Juni auf verschiedenen Wettkämpfen in gleich zwei Disziplinen für die in Bremen stattfindenden Deutschen Meisterschaften der U16 am vergangenen Wochenende - zum einen im Kurzsprint über die 80m Hürden und zum anderen über die 300m-Langhürdenstrecke.

Seine Feuertaufe bei einer nationalen Meisterschaft meisterte er mit Bravour. Konzentriert, zum Saisonhöhepunkt topfit und hochmotiviert zeigte der von Sabine Runkel-Hehn und Klaus Acher trainierte Nachwuchsathlet sehr gute Leistungen innerhalb seines zweitägigen Programms und katapultierte sich mit neuen persönlichen Bestzeiten in den vorderen Bereich der LG-Sieg-Bestenlisten.

So schaffte es Daniel in einem großen Teilnehmerfeld am Samstagnachmittag souverän mit neuer Bestzeit von 43,24 Sekunden ins B-Finale am Sonntag. Dort steigerte er nochmals seine Bestleistung auf 42,72 Sekunden. Damit erreichte er Platz 5 im B-Finale, was Platz 1 in der Bestenliste der LG Sieg und damit Kreisrekord über diese Strecke bedeutet. 44 Jahre lang hatte die alte Bestmarke von Jürgen Gründler Bestand, der im Jahr 1978 ebenfalls für einen Betzdorfer Verein handgestoppte 43,1 Sekunden für die lange Hürdenstrecke benötigte.

Im sehr stark besetzten Starterfeld über die kurze 80-Meter-Hürdenstrecke traf er auf die derzeit besten Hürdensprinter der U16 in Deutschland. Als die Uhr im Halbfinale bei 11,02 Sekunden und damit nur vier hundertstel Sekunden später als beim Laufnachbarn und späteren Deutschen Meister Tom Bingel stoppte, glaubte Daniel seinen Augen kaum zu trauen. Doch die deutliche Steigerung seiner bisherigen Bestleistung (11,39 Sekunden) war buchstäblich vom böigen Winde verweht. 2,3 Meter Rückenwind stehen dem Eintrag in die Bestenlisten entgegen. Trotzdem, so eine Zeit muss man erst mal auch mit Wind laufen. Sie zeigt das derzeitige Leistungsniveau des jungen Alsdorfers. Nur knapp scheiterte der Einzug ins Finale. Über die Zeit hätte es gereicht, aber der Drittplatzierte im zweiten Halbfinale sicherte sich (mit 11,03 Sekunden) den letzten freien Startplatz und profitierte dabei vom insgesamt schwächeren Lauf der jungen Hürdensprinter. Schade war, dass zwei der qualifizierten Läufer im Finale nicht antraten, aber ein Nachrücken von Daniel auf einen der beiden freien Startplätze aufgrund der zu späten Abmeldung dieser Athleten scheiterte. Es bleibt ein neunter Gesamtplatz und die Gewissheit, dass sich die LG Sieg zumindest gelegentlich nicht hinter den großen und finanzkräftigen Metropolen der deutschen Leichtathletik verstecken muss. (mh)

 

 

BildDaniel Hehn fast gleichauf mit dem späteren deutschen Meister Tom Bingel (links) beim 80m-Hürden-Halbfinale in Bremen